Freitag, 27. Juli 2012

Erfahrungsbericht: Claudia Fromme

Folgender Text wurde uns von www.seelen-licht.eu übermittelt:

"Ich schicke euch meine Geschichte. Gerne dürft ihr sie auf eurer Seite veröffentlichen. Vielleicht kann sie dem ein oder anderen etwas Mut geben für Veränderungen....Ihr habt ein tolle Seite! Gefällt mir sehr:

Meine Geschichte:

Am 21.12.2008 war unsere Familie (Felix 10, Annika 13, Micha 40, ich (39) auf dem Weg in die schönste Zeit des Jahres. In unseren wohlverdienten Skiurlaub. Wir waren voller Freude, sollten wir doch Weihnachten mit Freunden im Schnee verbringen. Kurz vorm Ziel brach unser Wagen auf einer Landstraße aus und ein VW-Bulli rammte in die Beifahrerseite.

Mein Mann und Annika verstarben an diesem Sonntag. Annika um 12:35 Uhr und Micha um 16:15 Uhr. Ich selber war lebensgefährlich verletzt und mein Sohn hatte wie durch ein Wunder nur eine Nasenbeinprellung. An den Unfall kann ich mich nicht mehr erinnern, nur an die Situation dass unser Auto schleuderte und ich keine Kontrolle mehr darüber hatte. Den eigentlichen Aufprall und die Rettung danach ist mir nicht mehr im Gedächtnis.

Ich lag sechs Wochen im Krankenhaus, zweieinhalb davon in Österreich. Mittlerweile bin ich wieder recht fit. Meine wunderbaren Menschen sind jetzt nicht mehr da. Als ich am Unfalltag auf der Intensivstation zu mir kam und man mir als erstes die Nachricht von Annikas Tod überbrachte sagte ich: Ich nehme das Schicksal an. Es war meine Stimme und mein Mund der sprach, aber ich erschrak und es kam mir vor, als würde meine innere Stimme sprechen.

Tags drauf erfuhr ich vom Tod meines Mannes. Ich fühlte mich tatsächlich erleichtert, denn Annika war nun nicht mehr alleine. Meinem Sohn erklärte ich dass die zwei vorgegangen sind.

In der Silvesternacht hatte ich ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Ich wachte kurz nach Mitternacht auf. Das Feuerwerk über Innsbruck war im vollen Gange. Anstatt von starken Schmerzen geplagt zu sein fühlte ich mich als würde ich in warmen Sand liegen. In meinem Körper breitete sich eine unglaublich Wärme, ja Hitze aus die so angenehm war. Ich hatte das Gefühl ich würde leuchten und verspürte so ein Glücksgefühl in mir, es ist schwer zu beschreiben aber noch nie im Leben habe ich ein solches Glück, eine solche innige Liebe gespürt. Ich wusste es hat mit meinen beiden Engeln zu tun und da war mir klar, dass es ihnen gut geht und ich die zwei loslassen kann. Ich spürte eine unheimlich Kraft in mir und täglich denke ich an diese Nacht zurück.

Lange habe ich nach Worten für dieses Gefühl gesucht, jetzt weiß ich dass ich in dieser Nacht Gottes Liebe erfahren durfte.

Ich habe in Innsbruck im Krankenhaus wunderbare Menschen kennengelernt und durfte dort in der Ferne erfahren, wie meine Freunde in der Heimat an mich dachten. Ihr Mitgefühl war und ist immer noch unglaublich. Ich habe trotz aller traurigen Momente einen inneren Frieden gefunden und vertraue dem Leben.

Ich war mir selber nicht bewußt, dass ich so mit dem Tod umgehen würde. Zwei Tage vor dem Unfall sprach Annika von ihrem Tod. Sie war abends noch bei ihrem besten Freund, sie gaben sich ihre Weihnachtsgeschenke und als ich Annika später abholte und wir zwei nach Hause fuhren sagte sie: "Kevin möchte garnicht dass wir in den Skiurlaub fahren. Er hat Angst, dass mir was Schlimmes passiert. Mama, du musst mir versprechen, wenn ich sterbe ruf bitte als erstes Kevin an." Mir ist fast das Herz stehen geblieben. Ich habe meine Tochter angefahren nicht so einen Unsinn zu reden. Und wenn so etwas Schlimmes geschehen würde, würde ich mit Sicherheit nicht an Kevin denken.

Am Unfalltag habe ich natürlich an Kevin gedacht und daran dass es irgendwie Annikas Testament war...

Ich habe es in die Wege geleitet dass er informiert wird.

Ich habe seitdem sehr viele tolle Bücher gelesen, u.a. Keine Seele geht verloren von Bernard Jakoby. (Hilfe und Hoffnung bei plötzlichen Todesfällen und Suizid)

Das 4. Kapitel ist dem Tod von Kindern gewidmet. Dort beschreibt er sehr eindrucksvoll über die Vorahnungen von Kindern kurz vor ihrem Tod. Ein sehr eindrucksvolles Buch, was ich empfehlen kann.

Ich weiß mittlerweile, dass manche Erfahrungen die wir im Leben machen dürfen unausweichlich sind. Gewisse Eckpunkte in unserem Leben sind einfach festgelegt. Manche nennen sie Schicksal oder Unglück, Pech oder Zufall. Egal wie, diese Ereignisse treten in unser Leben, man ändert nichts daran.

Dabei ist der Mensch doch frei?! Wie passt das zusammen? Haben wir nicht unseren eigenen freien Willen, nachdem wir leben können. Wie soll das gehen, wenn einiges in unserem Leben einfach vorbestimmt ist?

Ich sag euch, wie ich es sehe:

Unser Unfall und die Tatsache dass Micha und Annika gegangen sind, dem konnte ich nicht aus dem Weg gehen, es war unausweichlich. Aber ich alleine habe die Wahl zu entscheiden wie es weitergeht.

Ich kann den Weg des Leids wählen, aber ich habe auch die Möglichkeit das Glück zu wählen.

Ganz bewußt habe ich mich dafür entschieden wieder glücklich zu sein. Ich spürte bereits am Tag des Unfalls auf der Intensivstation, dass noch Schönes auf mich wartet. Ich habe immer daran geglaubt. Das unsere Gedanken von heute die Wirklichkeit von morgen sind habe ich am eigenen Leib erfahren!

Jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein und hat es ganz alleine in der Hand es zu leben oder eben auch nicht.

Nicht andere Menschen oder Umstände machen uns glücklich oder unglücklich, nur wir alleine sind es! Dies ist eine der vielen Erkenntnisse, die ich aus meinem Schicksal lernen durfte und ich handele danach.

Ich habe JA zum Tod von Micha und Anni gesagt und kann daher auch JA zu meinem Leben sagen.

Für mich schließt das eine das andere nicht aus.

Ja, ich lasse glückliche Momente zu. Ich kann mich an tausend Kleinigkeiten erfreuen. Sogar intensiver als vor dem Unfall.

Oft höre ich immer die eine Frage: "Wie kann man damit leben?"

Gibt es da etwas, was einen trösten kann, bei all dem Leid?

Ich trauere um zwei wundervolle Menschen, meinen Mann und meine Tochter. Es hinterlässt eine riesige Lücke, in meinem Leben, in meinem Herzen. Und diese Lücke, die sich auftut ist so gewaltig, dass es keine Worte dafür gibt. Die Trauer ist zu meinem täglichen Begleiter geworden.

Bei der Trauerfeier sprach der Pfarrer in seiner Predigt von Trauer, die ins Leben weist. Das Felix und ich zurück ins Leben müssen. Das habe ich mir zu Herzen genommen. Ich gehe diesen Weg, nun schon seit mehr als zwei Jahren.

Ich hörte mal folgenden Satz:

Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an.

Er hat mich aufhorchen und nachdenken lassen. Was ist damit gemeint? Wenn ich immer düstere Gedanken habe färbt es also auf meine Seele ab. Und was heißt das im Umkehrschluss? Wenn ich also positive Gedanken habe, ist auch meine Seele, also mein ICH eher positiv.

Wie bitte kann ich nach so einem Verlust überhaupt nur einen positiven Gedanken zulassen.

Ja, darf ich das überhaupt? Ich sage ja, denn wer bitte schön, wenn nicht ICH hat das sonst zu entscheiden?

Wenn ich von meinem Verlust spreche benutze ich sehr selten die Worte Tod oder Sterben. Ich habe es mir angewöhnt lieber zu sagen: Mein Mann und meine Tochter sind ins Licht gegangen, sie sind vorgegangen, sie haben ihren Körper verlassen. Es bedeutet nichts anderes, aber meine Seele sieht etwas anderes, wenn ich vom Licht spreche als vom Tod.

Oft spricht man davon zwei Menschen verloren zu haben. Um etwas zu verlieren, muss man es besessen haben. Aber habe ich Micha und Anni wirklich besessen? Sie waren ein Teil meines Lebens, ein sehr wichtiger Teil, aber beide gehörten sich, wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, letztendlich nur sich selbst. Ich versuche mich daher mit dem Gedanken anzufreunden es so zu sehen, dass sie hier bei uns in der Familie zu Besuch waren. Ich bin dankbar diese wunderbaren fröhlichen aufgeschlossenen Menschen kennengelernt zu haben. Das hilft mir persönlich sehr. Sie sind nicht verloren, sondern sie sind nur auf der anderen Seite und haben mich an ihrem Leben hier auf der Erde teilhaben lassen. Danke dafür, liebe Annika, danke lieber Micha!

Meine Neugierde wurde geweckt für spirituelle Themen, was mich ebenfalls tröstet.

Davon zu lesen, was geschieht wenn wir sterben, was danach kommt. Ich möchte unbedingt wissen, wo meine beiden jetzt sind.

In einem sehr intensiven Traum, bei dem Micha und Annika mich besucht haben, habe ich die beiden gefragt, wie ich mir das Jenseits vorstellen muss. Micha antwortete darauf, dass es nur sehr schwer mit irdischen Worten zu beschreiben sei, aber ich könne mir am ehesten vorstellen, dass sie in einer Art Wohngemeinschaft mit anderen Seelen zusammen leben.

Ich habe tolle Bücher darüber gelesen. Zum Beispiel "Die blaue Insel- Ein Blick in das Leben im Jenseits" von Estelle Stead oder "Begegnungen in der Unsichtbaren Welt - von Anthony Borgia". Ich verschlinge alles, was mich näher zu meinen Beiden bringt.

Oft erfahre ich eine wunderschöne Nähe zu meiner Tochter und meinem Mann. Sie sind meine ständigen Begleiter und ich spüre oftmals gar keine Trennung. Das tröstet mich auch.

Ich bin offen für alles was in meinem weiteren Leben passieren wird. Ich lasse mich auf dem Fluss des Lebens treiben und nehme dankbar alle Zeichen und Wunder die mir die geistige Welt zu teil werden lässt an.

Claudia Fromme

Bitte teilen, damit dieser Text vielen Menschen wieder Mut macht."

1 Kommentar:

  1. Hi, wir hatten in unserer Firma im Rahmen von Betriebliche Gesundheitsförderung Psychologen im Haus, die uns die Auswirkungen von Stress und Depressionen erklärt haben. Sehr interessant.

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